Was wird …

Der kurvige Weg in die Zukunft

Viele, wenn nicht sogar die meisten Menschen wünschen sich Stabilität, Verlässlichkeit, Gewohnheit. Aus diesem Grund sind sie in ihrer Haltung konservativ. Alles soll so gut bleiben, wie es ist. Das ist für viele der Maßstab für Stabilität. Und was ist nachhaltiger als ein stabiler Zustand? Schon seit Jahrzehnten geistert überall der Begriff der Nachhaltigkeit umher. Viele wollen das schon gar nicht mehr hören. Ein Versuch, dem Begriff näher zu kommen:

Handlungen haben Folgen – positive wie negative. Das gilt auch fürs Nichtstun. Gute Entscheidungen heben sich dadurch ab, dass sie über einen möglichst langen Zeitraum möglichst positive und wenig negative Folgen haben. Eigentlich ein superkonservativer Gedanke.

Wo in Organisationen Konflikte zwischen Haltung und Kultur entstehen können.

Nichts ist beständiger als der Wandel

Jetzt gehen wir davon aus, dass jeder vernunftbegabte Mensch in der Lage ist, die Folgen des eigenen Handelns abzuschätzen. Bleibt aber noch ein weiterer Faktor, den wir nicht beeinflussen können: Katastrophen, Krisen, Chaos. Nichts bleibt dauerhaft stabil. Wir müssen ständig anpassen und weiterentwickeln, um zu erhalten — und wir brauchen ein Fallback: Resilienz. Und genau da wirds kompliziert. Auf einmal muss man sich mit Möglichkeiten auseinandersetzen. Es wird hypothetisch und da steigen dann viele aus. Dann noch die Frage, wie teuer man sich die »Versicherung« gegen diverse Szenarien kommen lassen möchte. Kann ja sein, dass sie am Ende gar nicht eintreffen! Kommt dann das Krisenszenario, haben es Progressive einfacher. Sie tun sich leichter beim Loslassen und Anpassen.

Weiterentwicklung führt immer auch zu kulturellem Wandel. Es werden bisherige Maßstäbe hinterfragt. Und schnell entsteht eine Diskrepanz zwischen der individuellen Haltung Einzelner und den Werten einer Gruppe oder Organisation. Das Thema Nachhaltigkeit ist hier besonders anspruchsvoll. Nachhaltigkeit ist ganzheitlich und funktioniert nur in ihrer Gesamtheit. Doch gerade die politischen und gesellschaftlichen Aspekte stoßen sich an manchen tradierten Positionen.

Darum ist der entscheidende Faktor Kommunikation. Wenn wir eine nachhaltige Zukunft gestalten, müssen transparent Vor- und Nachteile geklärt werden. Dabei ist ein inklusiver Ansatz wichtig. Beispielsweise Menschen aus der »Innovations­bubble« scheint vieles selbstverständlich, was andere Gruppen noch nicht mal auf dem Radar haben. Zudem ist das Framing oft sehr negativ. Reizvollere Möglichkeiten aufzeigen führt schneller zum Sinneswandel, als einfach nur problematische Positionen zu benennen. Dann entsteht bei nachhaltiger Transformation auch nicht das Gefühl, »mir nimmt jemand etwas weg.« Machen wir Menschen Lust auf Weiterentwicklung!

Nachhaltigkeit – ein Überblick

Viele verbinden Nachhaltigkeit mit ökologischen Gedanken und Klimaschutz. Doch wars das schon? Zum nachhaltigen Leben und Wirtschaften gehört mehr. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz. Das Thema ist komplex. Die Vereinten Nationen haben 2016 mit den »Sustainable Development Goals« einen geeigneten Leitfaden zur Orientierung geschaffen. Er ergänzt das Thema um politische, soziale und wirtschaftliche Aspekte.

Mittlerweile umfasst die Leitlinie 17 konkrete Ziele. Diese ergänzen sich oder bedingen einander sogar. Ein Bekenntnis zu den Nachhaltigen Entwick­lungs­zielen ist auch eine Anerkennung der Menschen­rechts­konvention. Alle Menschen sollen gesund in Frieden und Wohlergehen leben können ohne Ausbeutung anderer oder des Planeten. Wir sehen, das Thema ist durchaus politisch.

Wie die Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN gegliedert werden können: Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Politik
Die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen: SDGs

Grundsätzlich kann man Nachhaltigkeit nach vier Aspekten gliedern:

Soziales: Grundrechte, Bildung, menschenwürdige Arbeit, faires Einkommen, Gesundheit, Gleichberechtigung, Inklusion etc.

Wirtschaftliches: Innovation, Wirtschaftswachstum bzw. Kreislaufwirtschaft, Infrastruktur, Chancengleichheit etc.

Politisch-juristische Themen: Internationale Zusammenarbeit, Frieden, Gerechtigkeit etc.

Umweltschutz: Schutz des Lebens an Land und im Wasser, Klimaschutz, Saubere Energie etc.

Warum das Ganze?

Es geht um unsere Lebensgrundlage. Das Thema sollte für uns alle wichtig sein. Für manche Organisationen gelten jedoch verbindliche Richtlinien:

Die Staaten der EU aber auch die Schweiz und andere europäische Staaten haben das Thema für wirtschaftliche Organisationen verbindlich gemacht. Stufenweise erweitert sich der Kreis der Unternehmen, die nachhaltiges Handeln dokumentieren und stetig verbessern müssen. In der EU gilt das für Unternehmen mit über 250 Beschäftigten und ab 40 Millionen EUR Umsatz. In der Schweiz betrifft es Publikumsgesellschaften, Banken und Versicherungen ab 500 Mitarbeitenden und 20 Millionen CHF Bilanzsumme oder über 40 Millionen CHF Umsatz. Absehbar ist, dass jedes Unternehmen diesen Weg einschlagen muss. Warum nicht gleich anfangen und später den Vorsprung nutzen? Vor allem, wenn man mit Unternehmen zusammenarbeitet, die schon verpflichtet sind. Diese werden auch ihre Lieferanten um Auskunft bitten. Die ambitio­nier­testen Organisationen legen das Datum fürs Erreichen ihrer Ziele bereits auf 2030. Das sind gerade mal noch sechs Jahre.

Transparenz erzeugen ist der erste Schritt

Je nach Geschäftsmodell ist der Impact in manchen Bereichen besonderes stark. Diese werden strategisch fokussiert. So können die UN SDGs passend zum Unternehmen gebündelt werden. Die Gliederung der Nachhaltigkeitstrategie wird dann in der Regel auch für den Bericht übernommen. Alternativ können auch einfach die SDGs nacheinander durchgearbeitet werden. Bei Unternehmen, die ausschließlich hier in Zentraleuropa arbeiten ist ein Großteil schon selbstverständlich gegeben. Lebensmittel, Wasserversorgung, Schulpflicht und vieles mehr sind hier Normalität. Internationale Lieferketten fordern da genaueres Hinschauen.

Wir durften in den letzten Jahren schon einige Nachhaltig­keits­berichte erstellen. Hier eine kleine Auswahl.