Ungewissheit aushalten.
Ängste vermeiden, Akzeptanz erhöhen und Transformation beschleunigen.
Was, wenn wir es nicht Krise nennen? Veränderungen und Störungen reißen uns aus unseren Gewohnheiten. Doch sie bringen uns auch weiter. Denn das Leben ist eine ständige Weiterentwicklung und Krisen ein natürlicher Teil davon. Das Veränderung von der Mehrheit negativ benannt und auch wahrgenommen wird, liegt an der mit ihr verbundenen Ungewissheit. Glaskugeln, Kaffeesatz, Orakel … schon immer haben die Menschen nach Möglichkeiten gesucht Ungewissheit zu umgehen. Doch es bleibt dabei. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen.

Es gibt eine Technik, Ungewissheit zu beherrschen: Szenarios. Wichtig hierbei, die Mehrzahl. Pessimisten malen den Teufel an die Wand. Optimisten schwelgen im Wunschtraum. Doch zwischen beiden Extremen ist noch viel Platz. Wenn verschiedene Zukunftsvorstellungen innerhalb dieser Bandbreite entwickelt wurden, kann bewertet werden. Was ist wahrscheinlich? Wie sind die Folgen? Die klare Sicht auf Potenziale und Risiken gibt Sicherheit in der Ungewissheit.
Mit dieser Ungewissheitsnavigation steuert es ich besser durch stürmische Zeiten. Doch eines ist sicher. Ohne Wünsche und Träume stecken wir im Pessimismus fest. Utopien sind notwendig, um auf erreichbare Ziele zuzusteuern. In diesem Sinne haben wir mal eine Wunschvorstellung entwickelt.
Waldshut 2040 – ein Gedankenexperiment.
Kultur, Gesellschaft und Freizeit
Die ganze Stadt ist ein Campus für Wissen. Die verschiedenen Einrichtungen der Hochrhein Schule sind räumlich verteilt. Das veränderte Bildungssystem ist auf lebenslanges Lernen ausgelegt. Die Schule begleitet Menschen jeden Alters kostenlos bei ihrer Weiterentwicklung. Das Angebot reicht von Grundbildung bis zu akademischen Studien und beruflicher Fortbildung. Alles vernetzt und international. Daneben können auch Sprachen, Musikinstrumente und andere künstlerische Fächer erlernt werden.
Zwei völlig neue Berufsbilder sind die Lern- und die Lebensassistenz. Diese begleiten uns mit pädagogischen, ergonomischen, medizinischen und soziologischen Kompetenzen. Dies und der medizinisch-technologische Fortschritt ermöglichen nun in allen Phasen des Lebens selbstbestimmt und unabhängig zu sein.


Die strukturellen Veränderungen haben mehr öffentlichen Freiraum entstehen lassen. Dieser wird nun gemeinschaftlich genutzt. Dies und das Mehr an Freizeit haben das Vereinsleben stark erblühen lassen. Es werden Traditionen gepflegt und Sport getrieben. Ein besonderer Verein ist der Mensa-Club. Hier wird generationsübergreifend gemeinsam gekocht. Beispielsweise Berufstätige können zum Selbstkostenpreis frisch Zubereitetes zu Mittag essen.
Im Südschwarzwald steht jetzt der erste Moto-Coaster. Die Strecke beginnt in Waldshut und führt durch das Albtal bis an den Schluchsee. Die Attraktion bietet ein Fahrerlebnis, welches jede Motorradfahrt in den Schatten stellt. Ganz ohne schwere Unfälle und Lärmbelästigung für die anwohnenden Menschen. Der Tourismusmagnet zieht jedes Jahr tausende Besucher an.
Wirtschaft
Die Innenstadt hat sich vom Einkaufseinerlei wieder zu einem integrierten Lebensraum zum Wohnen und Arbeiten entwickelt. Auch produzierende Betriebe finden hier wieder Platz. Auf dem Viehmarkt steht jetzt eine Markthalle. Deren Dachkonstrution ist mit Biotechnologie ausgestattet, diese erzeugt gleichzeitig Elektrizität und Sauerstoff. Viele Produkte werden gleich nebenan angebaut, denn auf vielen Dächern sind Agro-Photovoltaikflächen entstanden. Insgesamt ist viel mehr Natur in die Stadt zurückgekehrt und Flächen wurden entsiegelt. Das sorgt für angenehme Temperaturen und exzellente Luftqualität, auch im Hochsommer.


Ein Start-up das Anfang der 2030er Jahre gegründet wurde ist nun der größte Arbeitgeber der Stadt. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, welches Knorpelgewebe in Gelenken neu wachsen lässt. Arthrosen und Gelenkprothesen gehören dadurch weitestgehend der Vergangenheit an. Generell ist die Großregion um Basel weiter zusammen gewachsen. Sie ist der unangefochtene Nabel der Welt, wenn es um Biotechnologie und Life Science geht.

Mobilität und Infrastruktur
Der Bahnhof hat sich als zentraler Umschlagplatz zu einem echten Hotspot entwickelt. Durch die neue Infrastruktur werden nun deutlich weniger Flächen vom Verkehr verbraucht. Dadurch hat sich die Umgebung in ein belebtes Wohn- und Geschäftsviertel mit viel Grünflächen entwickelt. Die Wohngebiete auf dem Aarberg und die Bergstadt sind per Seilbahn in wenigen Minuten erreichbar. Die Monorail-Ringbahn bietet innerstädtischen Anschluss im 15-Minuten-Takt.
Weitere Ziele sind mit den autonom gesteuerten E-Pods bequem erreichbar. Wer sich zu Fuß oder auf dem Fahrrad fortbewegt, profitiert von top ausgebauter autofreier Infrastruktur. Die E-Pods sind auf separaten Wegen unterwegs, so können Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern komplett ausgeschlossen werden.


Vor wenigen Jahren wurde die erste Hyperrailstrecke fertiggestellt. Die führt von Kopenhagen über Hamburg, Hannover, Frankfurt, Zürich, Mailand und Florenz nach Rom. Das spart viele innereuropäische Füge. Das Zürcher Terminal ist glücklicherweise per S-Bahn von Waldshut aus in 35 Minuten erreichbar. So dauert eine Reise nach Hamburg nur noch 4,5 Stunden. Das Hyperrailnetz wird aktuell weiter ausgebaut. So soll es in wenigen Jahren von Frankfurt aus Verbindungen nach Paris, Brüssel, Amsterdam und Berlin geben. Mailand wird der Knotenpunkt im Süden auf der Route zwischen Barcelona – Marseille – Monte Carlo und Venedig – Ljubljana – Wien.
Und was ist deine Vision von der Zukunft?
Zukunft entsteht immer aus ganz vielen Blickwinkeln und Gedanken. Ganz wichtig ist hierbei das UND. Es steht für die Verschiedenheit und Parallelität von Entwicklungen. Wir sind gespannt auf eure Ideen für die Welt von Morgen und freuen uns, wenn ihr uns teilhaben lasst. Auf den Sozialen Netzwerken, im persönlichen Gespräch oder per E-Mail.
